Der Dialog Arzt-Patient lebt vom Ungesagten
Ärzte sendeten womöglich nonverbale Informationen, die ihre Überzeugung ausdrückten, welche Behandlung sie für sinnvoll erachten, erläutern die Forscher.
„Ob dies nur das Selbstvertrauen der Patienten stärkt, Informationen darüber vermittelt, was sie zu erwarten haben, die Ärzte einfühlsamer gegenüber der vermeintlich realen Behandlung macht oder eine andere Auswirkung hat, wissen wir nicht“, führt Walach aus. „Aber wir wissen jetzt, dass subtile Hinweise von Ärzten übermittelt und von Patienten gelesen werden.“
Insgesamt sei es jedenfalls sinnvoll, nicht nur in die Entwicklung neuer Therapien Ressourcen zu stecken, sondern auch in Untersuchungen der Mechanismen, „die einer der ältesten und wirksamsten medizinischen Behandlungen zugrunde liegen: den Heilern selbst.“ © dpa/aerzteblatt.de
Was sich wie gesunder Menschenverstand liest, ist eigentlich eine Sensation. Lange wurden derartige Effekte als „nicht-wissenschaftlich“ deklariert und damit abgetan (trotz der Studien von Paul Ekman und der Aufmerksamkeit bzgl. emotionaler Intelligenz von Daniel Goleman). Nur die Fakten sollen zählen. Und dabei blieb das Vermitteln, das Erklären, das Zwischenmenschliche viel zu oft auf der Strecke.
Fakten und Zahlen sollen und werden natürlich auch weiterhin ihren Wert behalten. Das Deuten und Erläutern dessen, was diese für den Patienten und sein Umfeld bedeuten, kann und darf jedoch nicht mehr steril passieren.
Dass diese Domäne den oben zitierten „Heilern“ (Heilpraktiker) zuteil wurde, hat unterschiedliche Gründe. Fakt ist: Ärzte sind auch nur Menschen.
Damit endlich aus Kommunikation wieder Dialog wird.
https://biomedikal.de/portfolio-items/gesundheit-der-ganzheitlichen-mensch/
https://biomedikal.de/portfolio-items/gesundheit-keine-graue-theorie/
https://biomedikal.de/2019/09/16/sandeep-jauhar-wie-unsere-gefuhle-die-form-unseres-herzens-verandern/
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